Dienstag, 13. März 2012

Wer soll als 3. Stürmer mit zur EM fahren?

Unter der Woche erreichte uns auf unserer Facebook-Seite eine Leser-Anfrage zu dem Thema 3. Stürmer in der Nationalmannschaft. Der Leser fragte, ob wir nicht erarbeiten könnten wieso Hanke keine Chance kriegt obwohl Cacau schwächelt. Desweiteren welche Vorteile ein Mike zu bieten hätte. Dieser Aufgabe haben wir uns angenommen. Hier sind unsere Ideen.

Die Frage nach Stürmer Nummer drei-oder ist es eher Nummer 6?

Vor dem letzten Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich im Februar rätselten viele Fußballfans und Journalisten, ob Bundestrainer Löw wohl eine Mini-Überraschung aus dem Hut zaubern würde und den Gladbacher Mike Hanke nominieren würde. Die Gründe lagen auf der Hand:

Das Duell Hanke gegen Cacau:

Der Deutsch-Brasilianer verlebt bis jetzt eine schwache Saison. In 25 Spielen, davon 18 von Beginn an, traf Cacau nur 4 mal und legte 1 mageres Törchen auf. 

Diese Statistik liest sich noch schlimmer, wenn man bedenkt, dass Cacau in dieser Saison schon 50 Torschüsse auf seinem Konto hat. Alle 12,5 Schüsse ein Tor-wenig berauschend. 

Anders hingegen Hanke. Der Gladbacher verzeichnete ebenfalls 50 Torschüsse, erzielte aber immerhin 6 Treffer, was einer Quote von ca. jedem 8 Torschuss entspricht. Auch keine Roy Makaay Bilanz, aber immerhin wesentlich besser als Cacau. Schauen wir uns weiter im Detail an was für Hanke und was für Cacau spricht:

Vorteil Hanke:

Ballkontakte:
Obwohl beide ca. gleich viele Minuten auf dem Feld standen (Hanke 1819 Minuten bis jetzt, Cacau 1749) hat Mike 300 Ballkontakte mehr als sein "Konkurrent." Dies könnte man natürlich zu seinem Vorteil auslegen, da er mehr ins Spiel seiner Mannschaft integriert sein könnte.

Flanken:
Ein weiterer, wenn auch paradoxer, Vorteil ist das Hanke wesentlich gefährlichere Flanken schlägt als Cacau. Da Mike oft auf den Flügel ausweicht schlägt er mehr Flanken als der Stuttgarter und diese kommen auch eher an (84% zu 71%).

Kopfball:
Hanke ist der bessere Kopfballspieler. Generell gewinnen beide Stürmer ca. gleich viele ihrer Zweikämpfe, etwas mehr als 40%, doch Mike ist in der Luft wesentlich besser als Cacau (43% zu 28% gewonnener Luftduelle).

Form:
Hanke ist laut dem Kicker Magazin wesentlich formstärker als Cacau.  

Der Gladbach-Bonus:
Da die Gladbacher die positive Überraschung der Saison sind und mit Reus einen Sturmpartner von Hanke im Aufgebot haben werden könnte man dafür argumentieren, dass es sinnvoller wäre Hanke mitzunehmen.

Vorteil Cacau:

Loyalität:
Löw ist nicht dafür bekannt altgediente Spieler fallen zu lassen. Auch ist Cacaus Tor-Quote nicht so schlecht, wie man sie darstellt. Er trifft im Durchschnitt jedes 3. Bundesliga-Spiel, Hanke nur jedes knapp 5.

Eingespielt:
Cacau ist mittlerweile seit vielen Jahren im Kreis der Nationalmannschaft und kennt das System des Bundestrainers. Einen Hanke müsste man erst einarbeiten. Da unmittelbar nicht so viel für Mike (und damit gegen Cacau) spricht könnte man dies als unnötiges Risiko bewerten.


Wieso nur Hanke oder Cacau? Andere Kandidaten

Interessanterweise drehte sich diese Diskussion in den Medien zumeist nur um die Frage Cacau oder Hanke-dabei gibt es andere, mehr offensichtlichere Kandidaten.

Jan Schlaudraff zum Beispiel. Jan ist von der Form her wesentlich besser als  beide. Seine Genialität spricht für ihn, seine Torjäger-Fähigkeiten dagegen.

Stefan Kießling wäre ein anderer Kandidat. Spielt eine starke Rückrunde bis jetzt, ist auch der Typ "Wühler" und hat sowohl mehr Tore als auch Vorlagen vorzuweisen als Hanke und Cacau.

Auch Kevin Großkreutz sollte man hier mit einbeziehen. Der Dortmunder mag kein klassischer Mittelstürmer sein, aber das muss auch nicht unbedingt notwendig sein, wie wir später aufzeigen werden. Kevin bringt seit geraumer Zeit gute Leistungen in Dortmund und hat bereits 7 Treffer erzielt. Mehr als Hanke und Cacau also.

Dann wären da natürlich noch die Aussenseiter, die man kurz erwähnen sollte, auch wenn sie nicht in die engere Auswahl rücken werden. Dies sind die Herren Esswein (Nürnberg), Lasogga (Berlin) und Kuranyi (Moskau), wobei letzterer Aufgrund seiner Vorgeschichte kaum Chancen hat.

Des Pudels Kern-wieso ein 3. Stürmer?

Die eigentliche Frage ist jedoch eine ganz andere: Wieso braucht Deutschland einen dritten Stürmer? Im aktuellen Kader der Nationalmannschaft hat man mit Klose, Gomez, Müller, Podolski, Schürrle und Reus 6 Spieler, die allesamt im Sturm spielen können/es schon getan haben.

Auch von den Qualitäten der einzelnen bieten diese 6 so viele Variationen, dass wir sie kaum aufzählen können. Eine kurze Übersicht:

Ein 4-2-3-1: Gomez/Klose als Stoßstürmer, flankiert von Müller und Podolski. Hier könnten auch Schürrle oder Reus spielen.

Ein 4-4-1-1: Gomez oder Klose wieder als Stoßstürmer, der andere könnte den hängenden Stürmer markieren. Auch Müller, Reus und Podolski eignen sich hervorragend für diese Aufgabe, haben sie diese doch schon im Verein bekleidet.

Ein 4-4-2: Klose und Gomez, Klose und Podolski, Podolski und Gomez, Müller und Klose, Schürrle und Gomez, Reus und Klose-wir könnten bis in alle Ewigkeit weiter machen.

Die eigentliche Frage ist doch, ob ein Cacau oder Hanke überhaupt benötigt werden? Wir sagen nein und sprechen lieber einem anderen Spieler unser Vertrauen aus. Nennen wir ihn den Odonkor Anno 2012-Patrick Hermann.

Nächste Woche werden wir uns dann dem Thema widmen wen Löw als dritten Torhüter mit zur EM nehmen sollte.









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